Die letzten Wochen in Deutschland sind angebrochen. Die Wohnung ist verkauft, die ersten Möbel sind weg, fast jeden Tag gibt es nun einen Abschied und Ende des Monats geht es in die Übergangswohnung. Eine Zeit die anstrengend wird. Denn ab dann leben wir aus dem Koffer, ohne genau zu wissen wie lange. Der Flug kann erst gebucht werden, wenn die Arbeitserlaubnis da ist. Da gibt es einen angepeilten Zeitraum, aber den genauen Tag wissen wir noch nicht. Wie lange der Container in der momentanen Zeit unterwegs ist bleibt auch spannend – die erste Hürde ist es überhaupt einen zu bekommen. Darum müssen wir uns glücklicherweise nicht selber kümmern, das macht eine Spedition.
Gleichzeitig ist das auch wieder ein nervenaufreibender Prozess. Bei allem was getan werden muss, ist man auf irgendwelche Firmen und Behörden angewiesen und denen ist es erstmal egal, ob unser Kind rechtzeitig eingeschult werden kann oder wir in KL wieder in einer Übergangswohnung leben werden, weil noch irgendein Dokument für den Mietvertrag fehlt. Ein von uns sehr häufig gesagter Satz im Moment ist: Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Es gibt für alles mindestens einen Plan A und B eher auch noch C und D. Alle Pläne werden von uns herum jongliert, um bei allen behördlichen Unwägbarkeiten Dinge direkt wieder anpassen zu können.
Bei all dem Vorbereitungschaos gibt es auch ganz viel Vorfreude und Euphorie. Wir sind dabei einen großen Traum von uns zu verwirklichen. Wie grandios ist das denn? Bei allem was auf dieser Welt so los ist haben wir da zu letzt gar nicht mehr mit gerechnet. Das wir diese Entsendung wollten (und nicht durch die Firma in diese Richtung geschubst werden) macht natürlich vieles leichter. Denn auch beim Xten ausfüllen eines Dokuments wissen wir wofür wir das machen.
Ja und warum macht man so was? Warum bricht man das bisherige Leben ab bzw. pausiert es und geht freiwillig für längere Zeit ins Ausland? Mein Mann sagt darauf immer: Es fühlt sich an als hätten wir so mehr Leben.
Und so ist es. Die Anstrengung und Umstellung werden wettgemacht durch all die Erlebnisse die auf uns warten.
Life begins at the end of your comfort zone.
N.D. WAlsch
Die Komfortzone verlassen ist nicht immer leicht und an manchen Tagen kostet es richtig Überwindung, aber am Ende trägt es dazu bei, dass unser Leben lebendig bleibt.
Bis wir nun aber in einigen Wochen im Flieger sitzen, einen Ozean an Aufgaben erledigt haben und uns dem Thema Neuanfang widmen, befinden wir uns im Schwebezustand. Wir schweben zwischen den verschiedenen Gefühlen und auch zwischen den Welten.
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