
Diesen Blogartikel habe ich bereits mehrfach angefangen zu schreiben. Wie geht es euch denn? – diese Frage haben wir in den letzten Wochen häufiger gehört und sie ist nicht so leicht zu beantworten.
Neulich habe ich eine Bekannte getroffen, die meinte: Es gibt solche Tage und solche.
So geht es ja meistens im Leben. Hier fühlt es sich momentan noch so an, als würden sich diese Tage sehr schnell abwechseln. Heute feiern wir Erfolge, weil wir eine schöne Verabredung haben und morgen kann das wieder anders aussehen, weil der Alltag nach wie vor neu und oft auch anstrengend ist.
Abgesehen davon muss/musste der ganze Abschied unseres alten Lebens auch erstmal verarbeitet werden. Denn durch den Wohnungsverkauf und das kündigen meines Jobs ist schon mal klar: egal wohin es nach der Zeit hier gehen wird, es geht vermutlich nicht genau an den alten Ort zurück.
Es ist traurig zu wissen, dass manche Dinge nun einfach komplett vorbei sind, auch wenn wir hier vieles neues erleben. Diese Ambivalenz ist anstrengend, vor allen Dingen, weil sie oft von anderen Leuten nicht verstanden wird.
„Es hat doch alles gut geklappt, seid doch zufrieden.“
„Ihr habt doch einen Pool, da kann man sich doch nicht beschweren.“
„Die Firma bezahlt doch alles, da muss man sich doch um nichts sorgen.“
Nur weil wir insgesamt ein gutes Leben führen, möchte ich trotzdem nochmal betonen, dass wir das Recht haben Dinge blöd zu finden und traurig zu sein. Gerade auch zum letzten Satz möchte ich sagen: Mein Mann und die Firma haben einen Vertrag, den beiden Seiten erfüllen. Das der Vertrag anders aussieht, als in Deutschland liegt unter anderem daran, dass wir als ganze Familie mit dran hängen btw mit meiner Arbeitskraft. Geschenkt wird uns nichts.
Es ist alles ok, wir finden uns gut zurecht und es geht Stück für Stück voran. Das Kind mag die Schule, erste, festere Kontakte sind geknüpft. Alltagserledigungen werden zur Gewohnheit.
Wie bei vermutlich allen Leuten gibt es solche Tage und solche, egal ob hier oder in Deutschland.
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