Jungle trail, Deepavali und die Expatbubble

Am letzten Wochenende haben wir mit zwei anderen Familien eine Dschungelwanderung gemacht. Das war wunderbar! Denn wenn ich hier eins wirklich vermisse, dann ist es deutscher Wald. Aber auch hier ist die Natur grandios, wenn auch etwas gefährlicher. Vor allen Dingen, weil ich mich hier nicht so gut auskenne wie im heimischen Wald. Aber wenn man mit mehreren, fröhlich lärmenden Kindern durch den Dschungel wandert muss man sich um viele Tiere schon mal keine Gedanken mehr machen – die flüchten von alleine.

Wir sind bereits am frühen Morgen gestartet. Da wir momentan Regenzeit haben ist es morgens oft sehr angenehm mit 25 Grad. Ungefähr 2,5 Stunden ging es über die unterschiedlichsten Wege, über riesige Baumwurzeln bis ans andere Ende des Wandergebietes. Dort geht der Wald in einen Park über. Eine scheinbare Treppe entpuppte sich schnell als rutschiger Wasserablauf und nachdem wir da runter gekraxelt waren mussten wir nur noch die letzten zwei Meter zum Boden überwinden – denn die Stufen hörten da einfach auf. Die Kids sprangen mal eben runter – wir Eltern dachten erstmal darüber nach ob wir möglicherweise wieder den Abhang rauf klettern. Am Ende haben wir es alle geschafft die zwei Meter mit vereinten Kräften zu überwinden. Denn schließlich rief das Frühstück schon nach uns.

Das Ende der Wanderung sollte nämlich beim deutschen Bäcker statt finden. Eine Familie ist schon länger hier und beim Bäcker bekannt und so wurden alle Kinder direkt vom Personal an die Hand genommen um sich heimisches Gebäck auszusuchen. Unser Kind ist immer noch irritiert von der Freundlichkeit der Menschen hier gegenüber Kindern. Nach einem leckerem Frühstück haben wir uns noch mit Brot eingedeckt und sind dann mit Grab zurück gefahren. Das ist echt unkompliziert, wenn man nicht planen muss wie man sich und sein Auto zurück bekommt.

Gestern gab es dann ein weiteres Highlight in der Schule. Es wurde Deepavali gefeiert – ein hinduistisches Lichterfest. Eine wunderschöne Veranstaltung. Es wurde getrommelt, getanzt, geklatscht und gesungen. Dafür waren Trommler und Tanzgruppen eingeladen. Etliche Bräuche wurden ausprobiert, über das Tragen von Jasminblütenketten, das Bemalen von Kerzenhaltern, das Legen von Mandalas und das Malen von Hennatattoos. Viele Kinder kamen in indischer Festkleidung und der Musiklehrer hatte mit den Kindern Tänze eingeübt. Es gab indisches Essen zu probieren und die Zeit verging wie im Flug. Ein farbenfrohes, fröhliches Fest!

Diese beiden Events stehen stellvertretend für all die Gründe warum man den ganzen Aufwand bei einem internationalen Umzug betreibt – diese Erlebnisse, mit lieben Menschen die wir bereits kennen lernen durften, lassen einem das Herz aufgehen. Einblicke in andere Länder und Kulturen, da macht sich Dankbarkeit breit dafür, dass wir das erleben dürfen.

Was in Expatkreisen auch immer sehr besonders ist, ist die Verbindung mit anderen Leuten. Dadurch das alle von Anfang an wissen, dass die gemeinsame Zeit vor Ort begrenzt ist, ist man schneller bei den tiefen Themen. Man versteht sich gegenseitig, wenn man gemeinsam am anderen Ende der Welt sitzt und manchmal alles bescheuert findet. Man vertraut sich schneller, zum Beispiel was die Kinderbetreuung angeht. Alle wissen wie es ist, die Kinder im fremden Land loszulassen und helfen mit.

Ein Nachteil ist übrigens, dass alle immer alles wissen – das deutsche Expathausen ist relativ klein und man kennt über ein paar Ecken jeden. Fast alle deutschen Kinder gehen auf die gleiche Schule oder in den dazu gehörigen Kindergarten. Wenn tagsüber irgendetwas spannendes passiert brauche ich es dem Mann gar nicht zu erzählen. Er hat es garantiert schon von einem Arbeitskollegen gehört.

Morgen ist der letzte Schultag vor den Ferien und nächste Woche haben wir dann Zeit Kuala Lumpur weiter zu entdecken. Die Erlebnisliste ist noch lang, mal sehen ob das Wetter mitmacht.


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