
Der 22.02.2022 war ein völlig normaler Tag in unserer Familie. Zusammen mit dem Kind bin ich früh am Morgen in die Kita gefahren. Der Mann war im Büro. Am Nachmittag waren Mann und Kind beim Hobby und ich noch bei der Arbeit. Als wir uns danach alle wieder zu Hause getroffen haben, sagte der Mann, sein Chef hätte sich gemeldet und er müsse nochmal mit ihm sprechen.
Arbeitstermine zur Abendbrotzeit sind mir ein absoluter Dorn im Auge und auch an diesem Tag war ich überhaupt nicht begeistert davon.
An diesem Tag war danach alles anders und das verpasste gemeinsame Abendessen wurde in den Hintergrund gerückt.



Denn da war es: das Auslandsangebot für Kuala Lumpur. Ab diesem Moment haben wir die darauffolgenden Tage in einem Aufregungsnebel gelebt.
Noch war es eher eine Idee und einige firmeninterne Hürden mussten noch genommen werden. Aber erstmal sollten wir uns überlegen, ob wir uns das vorstellen können.
Keine zwei Stunden später war die Entscheidung gefallen. Die Grundentscheidung hatten wir schließlich schon Monate vorher getroffen. Auslandsentsendung: ja!
Die Entscheidung für Kuala Lumpur haben wir getroffen nachdem wir die Sicherheitslage, die Gesundheitsversorgung und die Schulmöglichkeiten für das Kind gecheckt hatten.



Am nächsten Morgen begann das Rennen gegen die Zeit, denn auf beiden Seiten (Firma und wir) waren wir uns einig: August – warum nicht!?
Mittlerweile wissen wir, dass alles geklappt hat. Alles hat irgendwie hingehauen und wir sind schon seit acht Monaten hier in Kuala Lumpur, mittendrin im Entsendeabenteuer.
Glücklicherweise hat sich in den letzten Wochen einiges getan und einige Schalter sind umgeklappt, denn unser Leben fühlt sich gar nicht mehr so abenteuerlich an. Die meisten Lebensbereiche sind einfacher und normal geworden.



Gefühlsmäßig ist das erste Jahr schon um und das nächste große Ereignis ist der Heimaturlaub. Danach kommt ein weiteres komplettes KL- Jahr und danach steht schon in Jahr drei der Heimzug auf der Planungstagesordnung.
Das wir jetzt schon immer mal wieder an die Rückkehr denken, hört sich vielleicht seltsam an. Damit unser Leben aber nicht einfach passiert, sondern wir das Steuer in der Hand behalten, ist es unerlässlich jetzt schon die ein oder andere Weiche für die Zeit danach zu stellen.

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