Bürokratischer Behördenspaß

(Weil ich in den Behörden natürlich keine Bilder gemacht habe, gibt es stattdessen Sommerferienausflugsbilder.)

Taman Rama- Rama, Juli 2023

Mit dem deutschen und dem internationalen Führerschein darf man hier in Malaysia Auto fahren. Also erstmal für drei Monate oder sechs Monate oder solange wie der internationale Führerschein gültig ist. Man weiß es nicht genau. Zu diesem Thema hört man so viele unterschiedliche Aussagen, wie man Leute fragt.

So oder so läuft unser internationaler Führerschein in unserer Zeit hier ab und wir können keinen neuen beantragen, weil wir keinen Wohnsitz in Deutschland haben. Die deutsche Botschaft bietet diesen Service nicht an.

Es blieb uns also nichts anderes übrig als diesen bürokratischen Monsterakt anzugehen. Folgende Dokumente benötigt man für den Antrag des malaysischen Führerscheins:

Kopie vom Reisepass,

Kopie vom Visum,

Kopie vom deutschen Führerschein,

Übersetzung des deutschen Führerscheins von der deutschen Botschaft,

In meinem Fall: Übersetzte Kopie der Eheurkunde (von einem anerkannten Übersetzer),

Im Falle meines Mannes: Bestätigungsschreiben vom Arbeitgeber, dass er wirklich immer noch hier arbeitet,

Antragsformular 4 Seiten (nur auf Bahasa Melayu verfügbar, yeah!)

und natürlich ein Passfoto.

Das sind schon mal ein paar Termine und Ausgaben bevor man überhaupt daran denken kann zur Verkehrsbehörde zu fahren.

Als Ausländer hat man die Möglichkeit entweder zur Verkehrsbehörde hier in KL zu fahren oder etwas außerhalb nach Selangor. In KL muss man dreimal antanzen: 1. Dokumente vorzeigen und auf Vollständigkeit überprüfen lassen, 2. Antragstermin, 3. Abholtermin. Die Fahrt dorthin und zurück dauert immer mindestens 30 Minuten. Alternativ fährt man nach Selangor, da fällt der Termin des Vorzeigens und auf Vollständigkeit überprüfen lassen, weg. Die Fahrt dauert aber jedes Mal 45 – 60 Minuten und das Ganze läuft über ein Wartesystem mit Nummern ziehen.

Wir sind nach Selangor gefahren, in der Hoffnung einen Termin sparen zu können. Vor Ort ist alles auf Malaysisch und somit findet man maximal noch den Ausgang und das Klo alleine. Also erstmal fragen wo wir hin müssen. Erste kurze Warteschlange. Dann wurden alle Dokumente überprüft: Alles da!

Allerdings durften wir nochmal zum hauseigenen Copyshop laufen und die Pässe neu fotokopieren lassen. Die waren nämlich quer und nicht hochkant kopiert.

Auf dem Rückweg durften wir an der Warteschlange vorbei (keine Ahnung warum), um dann unsere Wartenummer in Empfang zu nehmen. Es gab eine Nummer für uns zusammen und wir mussten nicht einzeln an einem Schalter auf unser Glück hoffen.

Erstmal hängt man dann im Warteraum rum und horcht angestrengt auf die malaysischen Durchsagen der Nummern. Die magische Nummer heute war 51008 oder auch Lima, Satu, Kosong, Kosong, Lapan. Der einzige Monitor der die Nummern anzeigt, war am anderen Ende des Raumes, da hätte man aber stehen dürfen.

Glücklicherweise mussten wir insgesamt überhaupt nicht lange warten, vielleicht 20 Minuten. So weit, so bürokratisch wie in Deutschland. Aber jetzt kommt der klitzekleine, sehr entscheidende Unterschied: Wir kommen am Schalter an und die Dame sagt, das System wäre ausgefallen. Schiebt den Antragszettel rüber und sagt: Schreibt eure E-Mail Adressen auf. Ich beantrage dann alles wenn es wieder funktioniert und dann schicke ich euch die Eingangsbestätigung. Bezahlt wird dann beim nächsten Mal.

Zack, fertig. Alles erledigt!

Manchmal weiß man nicht genau wie, aber am Ende funktioniert hier immer alles.

Der Termin war heute morgen und die Bestätigungsmails sind gerade eingetrudelt. 🙂


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