Borneo: Sarawak

Borneo ist eine der größten Inseln der Welt. Sie ist doppelt so groß wie Deutschland und aufgeteilt zwischen den Staaten Malaysia, Indonesien und Brunei. Der malaiische Teil umfasst die zwei Bundesstaaten Sarawak und Sabah.

Wenn man in Malaysia lebt ist der Besuch Borneos auf jeden Fall etwas, was man auf der Reiseliste haben sollte. Denn wie bei so vielen anderen Orten hier: So einfach kommt man da nie wieder hin. 😉

Erste Unterkunft: Baumhaushotel nördlich von Kuching

Von dieser riesigen Insel haben wir nur einen winzigen Teil gesehen und können trotzdem schon sagen: Borneo ist eine Reise wert!

Wir haben den Bundesstaat Sarawak besucht und dort Kuching, den Bako Nationalpark und den Mulu Nationalpark. 10 Tage Abenteuer.

Borneo ist weltweit bekannt, für die Artenvielfalt, für den Regenwald aber auch für die Erdölförderung und Palmölherstellung. Wir sind uns dieser Dinge bewusst und in Malaysia werden diese Themen auch im Alltag immer wieder diskutiert. In diesem Urlaubsbericht werde ich sie aber absichtlich nicht weiter thematisieren.

Unser erster Stopp fand in Santubong statt. Wir haben dort in einem Baumhaus im Regenwald übernachtet. Vom Hotel aus konnte man etliche Wandertouren unternehmen, im Meer oder Naturpool baden und Bootstouren unternehmen und den Nasenaffen vom Balkon aus zuwinken. Bei den tollen Bootstouren konnten wir Irawadidelfine und Krokodile beobachten und am Abend tausende, funkelnde Glühwürmchen.

Die Salzwasserkrokodile können über 5m lang werden.

Mit dem Boot ging es dann auch zum Bako Nationalpark. Das Wetter sah nicht so toll aus. Am Horizont konnte man eine große Gewitterfront sehen. Der Bootsmann meinte nur, dass sei kein Problem, die ist auf der anderen Seite. Er behielt recht. Wir fuhren der Gewitterfront davon und haben sie an diesem Tag auch nicht mehr gesehen. Auch in Bako konnten wir bei der Wanderung wieder etliche spannende Tiere sehen. Während uns jemand einen Riesengleiter zeigte, standen auf einmal Wildschweine hinter uns. Da sie im Bako Nationalpark genug zu fressen finden, sind sie nicht angriffslustig und nur wir Europäer waren im ersten Moment etwas schockiert Auge in Auge mit dem Wildschwein zu stehen.

Die netten Wildschweine 🙂

Abgesehen von den Tieren auf Borneo, ist das Wandern auch sonst nochmal eine andere Nummer als in KL und Umgebung. Aufgrund der Luftfeuchtigkeit ist man schon nass, bevor man überhaupt einen Meter gelaufen ist.

Bevor wir nach Mulu aufgebrochen sind haben wir uns auch noch Kuching angesehen und sind einigen Essensempfehlungen der Kollegen gefolgt. Sarawak ist unter anderem für Kek Lapis (Schichtkuchen) bekannt. Wir konnte auch regionalen Kaffee trinken, welcher in Sarawak angebaut wird.

Danach ging es weiter nach Mulu – mit einem kleinen Flugzeug. Anders kommt man dort nicht hin. Eventuell noch auf dem Flussweg, das dauert aber mehrere Tage. Mulu selber besteht aus dem winzigen Flughafen, einer Straße durch das Dorf, einem Hotelresort und natürlich dem Nationalpark. Im Nationalpark befindet sich ein riesiges Höhlensystem und dort wohnen unzählige Fledermäuse. Aufgrund der vielen Fledermäuse gibt es in Mulu kaum Mücken. Das ist wirklich grandios. Ansonsten kann man hier in den Tropen mit dem Antimückenspray in der Hand wandern gehen.

Wir müssen zugeben, dass wir ab und zu auch in diesen doofen Expatmodus geraten: Ferien, ab in den Urlaub und abhaken. Borneo bzw. Sarawak ist auch so passiert. Die Ferien standen an und da verreist man hier halt (Weil keine Familie in der Nähe ist, die man besuchen kann. Weil der Feiertag keiner ist, den wir feiern. Weil man vermutlich nie wieder so leicht in diesen Teil der Welt kommt). Dementsprechend wenig hatten wir uns auf das vorbereitet, was da auf uns zukommen wird.

Aber spätestens in Mulu wurden wir von der Wahnsinnsnatur, den grandiosen Hotel und den supernetten Menschen aus den Socken gehauen. Vom Hotel aus hatten wir eine familientaugliche Bootstour zu zwei der zahlreichen Höhlen gebucht. Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns mit unserem Guide (zu unserem Glück ein Local – der kennt sich also aus!). Als erstes bekamen wir für jeden ausreichend Wasser und ab ging es zum Langboot. Alle sieben Personen unserer Gruppe, der Bootsmann und der Guide passten dort hintereinander rein und trotz wackeligem Ein- und Ausstieg haben wir es alle trocken geschafft. Dann ging die Fahrt über den Fluss los. Als erstes hält man am Dorf, um die Locals dort zu unterstützen und hangearbeitete Dinge zu kaufen – ein fairer Deal, wenn um Touristen schon so viel aufhebens gemacht wird. Bepackt mit den schönsten Dingen aus Holz, Perlen usw. ging es dann weiter zur ersten Höhle.

Durch die Höhle führt ein Rundweg von ein paar hundert Metern. Das ist gut machbar mit allen Altersklassen. Wer es etwas spannender mag, kann auch eine Tour buchen in der man mehrere Kilometer durch den Fluss in der Höhle schwimmt, um dann in der nächsten Höhle wiederanzukommen. Das hörte sich in unserer Gruppe aber für niemanden nach Spaß an. Zurück am Boot ging es zur nächsten Höhle. Den Besuch muss man sich aber erst erarbeiten und 200 Stufen erklimmen – kein Spaß bei der Luftfeuchtigkeit. Aber…

… wenn man wieder unten ankommt, kann man am Ende des Flusses in einem flachen Becken baden und mein absolutes Highlight: Der Guide hatte nicht nur Mittagessen für alle mitgebracht, sondern auch heißes Wasser für Kaffee und Tee. Picknick deluxe. Kann das Leben schöner sein?

Bei der zweiten Höhlentour sind wir versehentlich über 12km gelaufen – mit Kindern war das eigentlich nicht der Plan. Am Vormittag ging es erst zum Baumwipfelpfad und am Nachmittag dann zur großen Fledermaushöhle und im dunklen, bei Gewitter und tropischem Regen, wieder zurück. Danach war klar – wir haben alle ein Problem die Schuhe jemals wieder trocken zu bekommen.

Baumwipfelpfad auf 20m Höhe
In der Mitte, über den Baumwipfeln sieht man den Eingang zur großen Höhle.

Da wir aber auch am folgenden Tag etwas erleben wollte, haben wir uns alle wieder in die nassen Schuhe gezwängt und sind zur Nachtwanderung im Dschungel aufgebrochen. Natürlich auch hier mit Guide. Bis auf ein oder zwei Wanderungen geht das im Mulu Nationalpark auch gar nicht anders, zum Schutz der Natur und der Touristen.

Am Tag des Rückflugs ging es eigentlich vom Flughafen in Mulu zurück nach Kuching und von dort zurück nach Hause. Eigentlich – denn 15 Minuten nach dem Start verkündete der Pilot, dass wir in Miri landen müssten, da es technische Probleme gibt und das Flugzeug nicht auf Reisegeschwindigkeit aufsteigt. Joah….nicht so cool. Glücklicherweise hat er diese Info 5 Minuten vor dem Landeanflug auf Miri rausgehauen und wir mussten nicht allzu lange in diesem Flieger ausharren. In Miri im Transitbereich hieß es dann warten…aber leider nicht auf ein anderes Flugzeug. Nee! Warten darauf, dass die Techniker das Problem beheben und dann „durften“ wir zurück in das Ding. Der Pilot hat uns beim Einsteigen noch aufmunternd zu gewunken.

Trotz allem sind wir gut in Kuching angekommen und haben, auch bei geschrumpften Zeitfenster noch den Flieger nach KL erwischt – mit tütenweise Kek Lapis im Gepäck.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Borneo: Sarawak“

  1. Avatar von Lina
    Lina

    Heeeeyyy hoooooo! Eurer Blog hat eine schicke neue Aufmachung. Gefällt mir!!
    Vivian, du hast mal wieder mit viel Humor geschrieben 😀 ich musste wirklich häufig schmunzeln 😀 😀 😀

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