Dies, das, Ananas

Wie auch in den USA werden die Abstände zwischen den Blogbeiträgen mit längerer Aufenthaltszeit im Land größer. Es ist nicht so, dass es nichts zu erzählen gibt, sondern die freie Zeit ist wieder knapper. Mittlerweile haben wir einige feste Verabredungen jede Woche. Erste Hobbys haben sich gefunden und der Alltag mit Haushalt, Arztterminen usw. ist zurück. Die Übergangszeit ist vorbei. Auch wenn wir noch nicht komplett angekommen sind. Es gibt immer wieder Dinge die neu sind, bei denen man nicht so genau weiß, wie das hier eigentlich funktioniert. Neulich mussten wir z.B. Bilder ausdrucken lassen. Wir wussten nur, dass das hier nicht in der Drogerie geht und klassische Fotoläden gibt es hier auch nicht mehr. Am Ende haben wir ein Geschäft gefunden. Man sucht aber erstmal.

Für die Herbstferien im Oktober hatten wir deshalb auch entschieden nicht zu verreisen. Für uns gab und gibt es noch genug in KL zu entdecken. Die Regenzeit war gnädig mit uns und wir konnten mehrere Dschungelwanderungen machen, den Wasserpark besuchen und und noch einige andere Dinge auf der Wunschliste abhaken.

Suspension bridge, Bukit Gasing

Mittlerweile taucht hier mehr und mehr Weihnachtsdeko in den Malls auf. Was ein absurdes Gefühl – es sind doch 30 Grad!? Mit dem Blick auf den Kalender fällt auf, ganz so weit sind wir nicht mehr vom Jahresende entfernt. Glühwein ist hier trotzdem nicht nötig.

Schaufenster eines ganz grandiosen Bastel-, Deko-, Handarbeitsladens. Also wirklich, trotz der Deko.

Heute war schulfrei und wir waren am Morgen in einem Park. Die Kinder haben mit Badesachen im Bach gespielt und es gab Picknick auf der Wiese. So ist das hier- all year long. Das soll auch nicht heißen, dass das mit dem warmen Wetter immer toll ist, es ist schlicht und ergreifend eine Tatsache.

Ohne Jahreszeiten verliert man schnell das Gefühl für den Monat und die damit verbundenen Feste. Durch die Schule, in der viele Feste gefeiert werden und auch die Schulferien bleibt immerhin ein gewisser Rahmen erhalten.

Wir sind schon sehr gespannt auf den Weihnachtsmarkt der deutschsprachigen Gemeinschaft – ob da Weihnachtsgefühl aufkommt?

Gegenüber dieser Deko trinken wir immer unseren Iced coffee. Vielleicht schmeißen wir bald etwas Zimt rein?

Etwas was sich endlich auch relativ normal anfühlt, ist das Auto fahren. Der Linksverkehr, Kuala Lumpur als Großstadt mit sehr spezieller Straßenführung und der asiatische Verkehr in Einem, war schon eine ganze Menge. Aber als Deutsche/r nicht selber Auto fahren ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, haben wir doch gelernt, dass wir dann frei und unabhängig sind. Dieses Gefühl wurden wir auch nicht los und so haben wir uns dadurch gekämpft. Jetzt fahren wir wieder frei und unabhängig dem Feierabendstau entgegen. 😉

Dieses Wochenende steht wieder eine Wanderung an. Gemeinsam mit einer anderen Familie. Wandern ist unser Ersatz fürs Fahrrad fahren geworden. Fahrrad fahren ist hier unmöglich, außer das eigene Leben ist einem nicht so wichtig. In KL fahren die Leute nur in Parks mit dem Fahrrad. Da hat man 3 oder 4 km lange (kurze) Strecken. Dafür lohnt sich der ganze Aufwand aber nicht. Man muss die Fahrräder nämlich mit dem Auto zum Park schaffen.

Baumhaus in the making.

Stattdessen wird gewandert. Wie die Locals starten wir früh um 8 Uhr. Da ist es am kühlsten und das Gewitterrisiko niedrig. Um 11 Uhr fühlt man sich dann meist, als hätte der Tag schon acht Stunden hinter sich. Wandern hier ist, wie wandern in einer Sauna. Die Kleidung ist nach kurzer Zeit nass. Wechselkleidung haben wir hier deshalb für Familienmitglieder aller Altersklassen im Auto. Regel Nummer 1 ist: Genug Wasser mitnehmen! Wir nehmen schon Wasser mit, wenn wir nur die 500m zur Mall laufen. Trotzdem ist uns neulich ein Pärchen im Dschungel begegnet, welches ohne Wasser und ohne Karte des Dschungels (Regel Nummer 2 😉) unterwegs war. Dabei stehen diese Dinge an jedem Eingang zu den Wandergebieten dran. Wir fühlten uns dann auf jeden Fall verantwortlich für die Beiden, die dann aufgrund ihrer fehlenden Karte hinter uns hertrotteten. Irgendwann trafen wir auf zwei Wanderer die sich in dem Gebiet auskannten und den Wasserlosen eine Abkürzung zeigen konnten. Glück gehabt, denn wenn man mit eigenem Kind unterwegs ist, mag man die mühsam geschleppten Wasservorräte nicht so ganz gerne mit Fremden teilen und das Kind hat am Ende Durst.

Durch die verschiedenen Religionen und Kulturen die hier zusammen leben gibt es nicht nur ständig einen Feiertag, wir haben auch die Chance andere Kirchen, Tempel o.ä. anzusehen. Neulich z.b. einen buddhistischen Tempel. Ein schönes Erlebnis.

Thean Hou Tempel

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Kommentare

Eine Antwort zu „Dies, das, Ananas“

  1. Avatar von Lina
    Lina

    Ic h freu mich immer, wenn ich einen neuen Beitrag entdecke 🙂 🙂

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